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Wie Sie richtig mit einem Gegenangebot umgehen

Sie haben Ihren Traumjob gefunden, Ihre alte Stelle gekündigt und freuen sich schon auf die neue Herausforderung – da erhalten Sie ein verlockendes Gegenangebot von Ihrem bisherigen Vorgesetzten. Er möchte Sie in der Firma halten. Sie beginnen zu zweifeln, was die bessere Entscheidung ist: das Gegenangebot annehmen oder ablehnen? Aus unserer langjährigen Erfahrung in der Begleitung von Fachkräften gibt es aus unserer Sicht nur eine richtige Entscheidung.

Warum Chefs Gegenangebote machen

Der Arbeitsmarkt bewegt sich derzeit sehr dynamisch. So gab es im August 2021 laut Statista 100.000 offene Stellen mehr als vor der Pandemie im Januar 2020. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2900/umfrage/entwicklung-des-gemeldeten-offenen-arbeitsstellenbestands/)

Besonders prekär ist die Situation im Fach- und Führungskräftemarkt, speziell bei Positionen in der Buchhaltung, im Controlling und im Tax-Bereich. Jeder kündigende Mitarbeiter reißt eine Lücke ins Unternehmen, die sich nur schwer wieder schließen lässt. Die aus Unternehmenssicht folgerichtige Konsequenz: Die Firmen sprechen Gegenangebote aus, um Mitarbeiter davon abzuhalten, in ein anderes Unternehmen abzuwandern.

Warum Sie Gegenangebote sehr kritisch prüfen sollten

Keine Frage: Ein Gegenangebot ist gut fürs Ego. Wir fühlen uns geschmeichelt und gesehen. Wir bekommen das vielleicht lange schon vermisste Gefühl vermittelt, dem Unternehmen wichtig zu sein. Möglicherweise enthält das Gegenangebot sogar die Gehaltserhöhung, auf die wir schon lange gewartet haben – eine Genugtuung. Diese nachvollziehbaren Emotionen sollten uns aber nicht den klaren Blick verstellen, denn eine durch Gegenangebot verlängerte Zusammenarbeit hat einige Haken.

Über Ihrem Kopf schwebt ein Fragezeichen

Ihr Chef wird künftig genau hinsehen, ob Sie tatsächlich loyal sind und volle Leistung bringen oder ob sich Ihre Wechselabsicht doch nur zeitlich verschoben hat. Es kann sein, dass Ihre Arbeit in Zukunft genauer kontrolliert und strenger beurteilt wird als bisher.

Wird das Gegenangebot Sie künftig zufrieden machen?

Prüfen Sie genau, ob das Gegenangebot wirklich alles enthält, was Sie sich an Änderungen gewünscht haben – und was Sie ursprünglich zur Kündigung motiviert hat. Aus jahrelanger Beratungserfahrung wissen wir, dass das fast nie der Fall ist. Meistens geht es ja nicht nur um das Geld oder einen bestimmten Zuständigkeitsbereich. Vielmehr ist es ein ganzes Bündel an Gründen, der Arbeitnehmer antreibt, die Stelle zu kündigen. So sehen wir Bewerber, die sich vom Gegenangebot Ihres Arbeitgebers haben überreden lassen, nach wenigen Monaten oft wieder: teils, weil Versprechungen nicht eingelöst wurden, und teils, weil trotz des zunächst verlockenden Gegenangebots die Zufriedenheit mit der Arbeit nicht zurückkehrt.

Wie werden sich Ihre Aufstiegschancen entwickeln?

Bedenken Sie, welche Auswirkungen Ihre ausgesprochene und dann wieder zurückgenommene Kündigung auf Ihre Karrierechancen in Ihrem aktuellen Unternehmen haben wird. Stellen Sie sich vor, Sie nehmen das Gegenangebot an und wenige Monate später wird Ihre Traumstelle in der Führungsebene Ihrer Abteilung frei. Denken Sie, Ihr Vorgesetzter wird das Risiko eingehen, einen Mitarbeiter zu befördern, der schon auf dem Absprung war? Oder wird er auf Nummer sicher gehen und einen anderen Mitarbeiter auswählen?

Spielt Ihr Vorgesetzter vielleicht nur auf Zeit?

Ziehen Sie in Betracht, ob Ihr Chef mit dem Gegenangebot vielleicht nur Zeit gewinnen möchte. Vorgesetzte wissen, wie schwierig und langwierig es im Moment ist, gute Fachkräfte zu finden. Vielleicht möchte er sich so Zeit verschaffen, um einen neuen Mitarbeiter zu gewinnen. Sobald ein Ersatz gefunden ist, werden Sie möglicherweise mit der Kündigung konfrontiert und sind dann im Zugzwang, schnell eine Alternative finden zu müssen.

Welches Image entsteht von Ihnen?

Erst die Kündigung, dann der Rückzug – das zeugt nicht gerade von Standhaftigkeit. Mit dem Hin und Her hinterlassen Sie vielmehr den Eindruck, Ihre Meinung schnell zu ändern. Deshalb besteht die Gefahr, dass Ihre Stimme in der Firma künftig weniger wert sein könnte. Mit einer Kündigung und einem professionellen Abgang halten Sie sich dagegen die Türen für ein späteres Comeback offen.


Die einzig richtige Antwort auf ein Gegenangebot: Nein, danke!

Wir von Heissen Becker & Friends empfehlen unseren Bewerbern daher in den allerseltensten Fällen ein Gegenangebot ihres aktuellen Arbeitgebers anzunehmen. Auch wenn die Versprechen noch so verlockend sein mögen: Auf lange Sicht ist es deutlich sinnvoller, die Entscheidung zur Kündigung trotz Gegenangebot zu bekräftigen. Wenn Sie bei Ihrer Position bleiben und sich professionell verabschieden, halten Sie sich die Türen offen, um eines Tages möglicherweise doch wieder zurückzukehren – und zwar aus einer deutlich besseren Position heraus. Ihr Personalberater wird Sie dabei unterstützen, Ihre Kündigung umzusetzen und im Guten auseinanderzugehen.

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