Skip to main content

Warum Sie bei Jobangeboten keinen Rückzieher machen sollten

Kennen Sie diese Situation auch? Sie werden in einem Bewerbungsverfahren zum Vorstellungstermin eingeladen, führen eventuell sogar mehrere Gespräche mit dem Unternehmen und sind schon recht zuversichtlich, den Job in der Tasche zu haben. Sie stellen sich darauf ein, leiten vielleicht erste Schritte für einen Umzug ein oder informieren sich über mögliche Pendelrouten … Und dann kommt die Absage! Das fühlt sich nicht gut an.

Umgekehrt erleben wir bei Heissen Becker & Friends zurzeit in unserer Zusammenarbeit mit unseren Kunden immer öfter die Situation, dass der Wunschkandidat just vor der Vertragsunterschrift einen Rückzieher macht. Das ist nicht nur für den Arbeitgeber schwierig, sondern kann sich auch für Sie als absagender Bewerber negativ auswirken. Unter Umständen versperren Sie sich damit nicht nur den Weg zu dem Unternehmen, bei dem Sie absagen – sondern auch den Zugang zu vielen anderen spannenden Firmen!

Auslöser für das Zurückziehen einer Bewerbung

Natürlich gibt es etliche gute Gründe, ein Jobangebot kurzfristig abzusagen. Dazu zählen beispielsweise folgende Szenarien:

  • Sie bekommen im Zusammenhang mit Ihren Kündigungsbestrebungen ein verlockendes Gegenangebot von Ihrem bisherigen Arbeitgeber.
  • Sie schätzen die Sicherheit in Ihrem aktuellen Job und möchten sich nicht auf das Wagnis einer Probezeit oder eines befristeten Arbeitsvertrags einlassen.
  • Das vom neuen Arbeitgeber angebotene Gehaltspaket ist nicht attraktiv genug.
  • Kurz vor Umsetzung des Jobwechsels bekommen Sie möglicherweise doch Angst vor der anstehenden Veränderung.
  • Sie stehen der Unterschrift für den neuen Job zwar selbst positiv gegenüber, Ihr Partner hat aber große Bedenken.

Dies sind alles nachvollziehbare Gründe. Wir von Heissen Becker & Friends empfehlen Ihnen allerdings, diese möglichen Auslöser für einen spontanen Rückzug gleich am Anfang Ihrer Jobsuche für sich zu klären, um kurzfristige Jobabsagen zu vermeiden.

Folgen einer zurückgezogenen Bewerbung

Eine kurzfristige Absage in einem fortgeschrittenen Bewerbungsverfahren kann für spätere Jobsuchen nämlich zum Hemmschuh werden! Bitte beachten Sie folgende Schwierigkeiten, die im Zusammenhang damit auftreten können:

1. Ihre Reputation leidet

Im Rhein-Main-Gebiet gibt es über 260.000 potenzielle Arbeitgeber (Quelle: IHK Hanau https://www.hanau.ihk.de/servicemarken/forum-rhein-main-channel/frankfurt-rhein-main-in-zahlen-426548. Das klingt nach viel. Jedoch gibt es für den Finance-Bereich nur etwa fünf spezialisierte Personalberater, die in dieser Branche über mehrere Jahre hinweg erfolgreich tätig sind. Das heißt: Der Markt für Ihre speziellen Kenntnisse, Qualifikationen und Jobinteressen ist letztlich doch relativ eng. Und: Man kennt sich. Die Vernetzung zwischen einzelnen Unternehmen und Personalberatungen ist intensiver, als zu vermuten wäre. Wer also trotz fester mündlicher Zusage später einen Rückzieher macht, kann so seiner Reputation nachhaltig schaden.

2. Der Arbeitgeber setzt Sie auf die rote Liste

Das Unternehmen hat viel Zeit und viele Ressourcen in das Recruiting und die Gespräche mit Ihnen investiert. Dabei geht es nicht allein um die reinen Gesprächszeiten. Im Hintergrund laufen ja noch viel zeitaufwändigere Prozesse im Zusammenhang mit Bewerbungsverfahren ab. Kein Unternehmen möchte aber in den Bewerbungsprozess mit einem Kandidaten investieren, der später doch im alten Job verbleibt. Selbst wenn Sie später noch gerne zu diesem Arbeitgeber wechseln würden, kann es passieren, dass Sie keine weitere Chance bei ihm erhalten werden.

3. Ihre Beziehung zum Personalberater nimmt Schaden

Ihr Personalberater sitzt immer im gleichen Boot mit Ihnen. Schließlich leiden auch sein Umsatz und seine Reputation, wenn Sie einen unzuverlässigen oder unberechenbaren Eindruck hinterlassen. Wenn Ihnen ein Rückzug unumgänglich scheint, sprechen Sie am besten offen mit ihm. Benennen Sie Ihre Gründe. Ihr Personalberater wird Ihre Entscheidung dann eher nachvollziehen können und Sie professionell unterstützen, damit Sie beim Kunden trotz der Absage in möglichst guter Erinnerung bleiben.

4. Sie verbauen sich den Weg in andere Unternehmen

Sicher kennen Sie den Spruch „Man sieht sich im Leben immer zweimal.“ Für Ihre Karriereplanung bedeutet es, dass Sie nochmals jemandem begegnen könnten, der von Ihrer kurzfristigen Absage weiß: Eventuell wechselt der Personalverantwortliche des Unternehmens, dem Sie eine Absage erteilen, selbst einmal den Job und sitzt Ihnen Jahre später in einem Vorstellungsgespräch wieder gegenüber.

5. Sie kommen nicht mehr an die Top-Jobs

Die attraktivsten Jobs werden in erster Linie den allerbesten Kandidaten angeboten. Haben Sie sich in der Vergangenheit unprofessionell verhalten, zählen Sie möglicherweise nicht mehr zur ersten Riege der Kandidaten und bekommen die Sahnehäubchen nicht mehr serviert, auch wenn Sie auf der fachlichen Seite hervorragend qualifiziert sind.


Unsere Empfehlungen für Ihre Jobsuche

Aus unserer langjährigen Erfahrung in der Personalbranche haben wir bei Heissen Becker & Friends einige Grundregeln abgeleitet. Für Ihre persönliche Karriereplanung sollten Sie diese berücksichtigen, um keinen Rückzieher in einem bereits weit vorangeschrittenen Bewerbungsprozess machen zu müssen.


Bewerben Sie sich nur, wenn es Ihnen ernst ist

Starten Sie die Jobsuche nicht „zum Spaß“. Wenn es Ihnen darum geht, Ihren Marktwert zu sondieren, gibt es bessere Möglichkeiten, als sich auf Jobs zu bewerben, die Sie ohnehin nicht annehmen. Es gibt zahlreiche Gehaltsübersichten im Internet oder Sie informieren sich bei einem auf Ihre Branche und Region spezialisierten Personaldienstleister. Bewerben Sie sich wirklich nur dann, wenn Sie die feste Entscheidung zum Jobwechsel getroffen haben.


Lassen Sie sich nicht vom Geld allein locken

Gehen Sie nicht auf Gegenangebote Ihres aktuellen Arbeitgebers ein, wenn Sie Ihren bisherigen Job kündigen wollen. Eine Gehaltserhöhung ist zwar erfreulich, aber sie wird Sie nur kurzfristig motivieren. Denn für einen Jobwechsel spielen meist viele Faktoren eine Rolle, die sich durch ein Gehaltsplus nicht grundlegend ändern: Der Vorgesetzte, mit dem Sie ungern zusammenarbeiten, wird wahrscheinlich weiterhin auf seinem Stuhl sitzen; eine unprofessionelle Organisationsstruktur wird Sie auch in Zukunft ärgern und redundante Prozesse werden nicht von heute auf morgen abgeschafft werden. Überlegen Sie daher gut, ob Sie das Gegenangebot annehmen und damit das Risiko eingehen, schnell wieder Tag für Tag genervt aus der Arbeit kommen.


Werden Sie sich völlig klar darüber, was Ihre Erwartungen sind

Überlegen Sie im Vorfeld genau, welches Gehalt Sie sich vorstellen und vor allem, welche sonstigen Leistungen wie etwa Homeoffice oder bestimmte Urlaubsregelungen Ihnen wichtig sind. Teilen Sie Ihrem Personalberater diese Punkte klar mit. Wenn Ihre Erwartungen grundsätzlich umsetzbar sind, wird er Sie dann auch nur bei den Unternehmen vorstellen, die Ihre Wünsche erfüllen. So vermeiden Sie unnötige Gespräche bei Unternehmen, für die Sie aufgrund der unpassenden Rahmenbedingungen später ohnehin nicht arbeiten werden.


Finden Sie einen guten Umgang mit der Angst vor Veränderung

Setzen Sie sich aktiv mit Ihrer Angst vor Veränderung aus. Führen Sie sich vor Augen, dass diese Art von Verunsicherung völlig normal ist. Mit dem Jobwechsel gehen Sie schließlich auch Risiken ein. Viele Fragen stehen im Raum: Werden Sie sich dort wohl fühlen? Werden Sie mit dem neuen Chef und den Kollegen gut zurechtkommen? Werden Sie die Aufgaben spannend, aber andererseits nicht überfordernd finden?

Wenn Sie innerlich die Entscheidung getroffen haben, dass Sie sich im aktuellen Job nicht mehr wohlfühlen, sollten Sie sich von Ihrer Angst nicht abhalten lassen, den Job zu wechseln. Machen Sie eine Liste mit den Dingen, die Sie in Ihrem jetzigen Job frustrieren. Überlegen Sie sich, welche davon Sie besonders stark stören und mit welchen Sie leben können. Stellen Sie sich dann vor, wie Sie sich fühlen, wenn es die besonders störenden Punkte nicht mehr gibt. Immer, wenn sich der Zweifel einschleicht und Sie über einen Rückzieher von Ihrer Bewerbung nachdenken, holen Sie sich dieses Bild hervor.


Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Partner

Ein Jobwechsel beeinflusst massiv Ihren Alltag – und hat Auswirkungen auf Ihre Partnerschaft und Familie. Sie müssen damit rechnen, dass Ihr Arbeitsweg unter Umständen länger wird oder Sie sogar umziehen müssen. Besprechen Sie Ihren Jobwechsel und die Bedingungen, die ihnen wichtig sind, unbedingt vorab mit Ihrem Partner und eventuell weiteren wichtigen Familienmitgliedern. Ideal ist es, wenn die Menschen, die davon mit betroffen sind, Ihren Jobwechsel unterstützen. Vielleicht sind mehrere Gespräche vonnöten, bis Einigkeit herrscht. Sehen Sie die Gespräche und das Hinterfragen Ihrer Beweggründe und Wünsche als wertvolle Chance, Ihre eigene Entscheidung pro oder kontra Jobwechsel noch stärker als bisher zu fundieren.


Ausnahmesituationen

Sicherlich gibt es auch Situationen, in denen Sie Ihre Bewerbung doch besser zurückziehen. Wenn Sie beispielsweise mündliche Verabredungen nicht im Vertrag wiederfinden und der neue Arbeitgeber auch auf eine Erinnerung hin ihn nicht nachbessert, ist die Vertrauensgrundlage von Beginn an erheblich erschüttert. Auf solch einer Grundlage ergibt sich meist keine gute Zusammenarbeit.

Ein anderer Fall, bei der eine kurzfristige Jobabsage nachvollziehbar ist, sind unerwartete neue Situationen. Erfahren Sie etwa kurz vor der Vertragsunterschrift, dass beim künftigen Arbeitgeber eine finanzielle Krise herrscht und das wurde nicht mit Ihnen offen besprochen, dürfen Sie getrost absagen. Auch andere gewichtige Negativinformationen über das Unternehmen, die Sie erst kurz vor Vertragsunterzeichnung erhalten, können eine Indikation für den geregelten Rückzug sein.

Fazit

Job absagen nach Zusage – das ist nur in seltenen Ausnahmefällen eine gute Idee. Ein Jobwechsel sollte eine wohl bedachte Entscheidung sein. Starten Sie die Bewerbung nicht, wenn Sie nicht sicher sind, dass Sie am Ende wirklich wechseln möchten. Werden Sie sich vorab darüber klar, welche Bedingungen der neue Arbeitsplatz erfüllen muss. Sprechen Sie ganz offen mit Ihrem Personalberater über mögliche Bedenken. Bei Heissen Becker & Friends werden wir Sie nie in einen Job drängen. Wenn Sie nämlich nach kurzer Zeit beim neuen Arbeitgeber wieder wechseln, wirft das auch ein ungünstiges Licht auf Ihren Berater. Sein Ansinnen ist es, Sie dabei zu unterstützen, den Job zu finden, der genau zu Ihnen passt und in dem Sie langfristig glücklich sind. Denn er weiß: Wenn Sie zufrieden sind, werden Sie ihn gerne weiterempfehlen und bei einem neuen Jobwechsel wieder auf ihn zurückkommen.

Ihre Bewerbung

    Weitere Angaben zu Ihrem Werdegang:



    *Bitte alle Felder ausfüllen!